Du sagst, ich sei zu laut, zu wild, zu frei.
Aber was du wirklich meinst:
Ich passe nicht in das Bild, das du von mir hast.
Ich nicke nicht, ich lächle nicht immer, ich entschuldige mich nicht für meine Stimme.
Und genau das irritiert dich.
Wenn ich widerspreche, wird dein Ton kälter.
Wenn ich aufstehe, wird dein Blick härter.
Du willst Kontrolle, keine Kraft.
Doch die Zeit, in der Frauen brav waren, ist vorbei.
Wir sind nicht hier, um euch zu gefallen.
Wir sind hier, um uns zu erinnern, wer wir sind.
Um laut zu sein. Um unbequem zu sein.
Um sichtbar zu bleiben – auch, wenn ihr wegseht.
„Sag mir nicht, wie ich zu leben hab.“
Ich bin keine Projektion deiner Erwartungen.
Ich bin kein Deko-Element in deiner Geschichte.
Ich bin Sturm, ich bin Feuer, ich bin Stimme.
Jede Frau, die spricht, trägt Tausende in sich,
die einst zum Schweigen gezwungen wurden.
Jedes „Nein“, das heute laut gesagt wird,
ist eine Antwort auf Jahrhunderte des Überhörens.
Sag mir nicht, ich sei „empfindlich“.
Sag mir nicht, „nicht alle Männer“.
Sag mir lieber, was du tust,
damit Mädchen irgendwann ohne Angst aufwachsen können!
Wir haben lange genug geschwiegen.
Wir haben gelernt, mit Pfefferspray in der Tasche zu leben,
weil Lippenstift uns keinen Schutz bietet.
Wir haben gelernt, „Kompliment“ zu lächeln,
wenn es Übergriff war.
Wir haben gelernt, „spinnst du?“ zu hören,
wenn wir „es reicht“ sagten.
Doch jetzt lernen wir etwas Neues:
laut zu bleiben.
Auch wenn es unbequem ist.
Auch wenn ihr versucht, es lächerlich zu machen.
Denn aus Angst wurde Wut.
Und aus Wut wird Rebellion.
Sag meinen Namen – laut und klar.
Ich steh für die, die vor mir waren.
Für jede Frau, die man klein gehalten hat.
Für jedes „Nein“, das man ihr aus dem Mund nahm.
Für jede, die verschwunden ist, ohne dass jemand fragte, warum.
Ich bin keine Einzelne. Ich bin Teil eines Wirs.
Ein Wir, das wächst. Das schreit. Das sich nicht mehr entschuldigt.
Sag meinen Namen –
nicht, weil du mich besitzen sollst,
sondern weil du mich anerkennen musst.
Ich bin kein Objekt, kein Rückschritt, kein Trend.
Ich bin die Erinnerung daran, dass ihr uns nie gebrochen habt.
Und nie brechen werdet.
Wir vergessen nicht. Wir vergeben nicht das Schweigen.
Für jede, die sich nicht traut zu reden.
Für jede, die gefallen ist.
Für jede, die früh verstanden hat,
dass Sicherheit ein Versprechen ohne Garantie ist.
Wir verändern.
Wir bleiben.
Und wir hören nicht auf, laut zu sein.
Sag meinen Namen – schrei ihn raus,
denn ich steh auf.
Für jede Mutter, Tochter, Freundin, Frau.
Wir sind nicht leise.
Wir sind laut – genau jetzt.
Gegen Frauenhass. Gegen Angst.
Für Freiheit. Für Gleichheit. Für uns.
Aus Wut wird Rebellion.
Aus Rebellion wird Veränderung.
Und wir sind erst am Anfang.